Montag, 2. April 2018

Kommt mit ...

...wir machen einen Osterspaziergang.

Ich erinnere mich gut, der Wetterbericht sagte schon vor ca einer Woche: Für dieses Osterfest ist jedes Wetter möglich. Und es ist tatsächlich so. Oberhalb Berlins versinkt die Natur unter einer dicken Schneedecke und wir hier unten im fränkischen Raum kommen gut davon. Zwar wechselhaft aber gut zum Aushalten. Und dann heute, Wahnsinn! Sonnenschein, bischen kühl aber Sonnenschein!!!
Deshalb gehts hinaus in die Natur und wir schauen mal was sich so tut. Kommt doch mit!

Giersch - Aegopodium podagraria
 Der Giersch
Mit ihm hatte ich noch nicht wirklich gerechnet.

Aber dieses von der Sonne beschienene Fleckchen
mag er ganz besonders. Wer den Giersch findet, sollte sich auch unbedingt welchen für den Frühlingssalat ernten. Vorausgesetzt er wächst nicht gerade am "Hundegassiweg". 😉

Giersch - Geißfuß - Zipperleinskraut
Gerade wenn der Giersch so jung ist, schmeckt er ganz zart und ist ideal für Salat und auch Pesto. Er kann gegart sehr gut den Spinat ersetzten. Ich selbst mische die beiden Gemüse. Das ergibt für mich den besten Geschmack.
Im Giersch finden sich hervorragende Wirkstoffe für unsere Gesundheit. Vor allem Kalium, Vitamin C und viele Spurenelemente.
Hildegard v. Bingen gab dem Giersch den Namen"Grünkraft" und empfahl ihn roh zu verzehren und als Tee. In der Volksheilkunde wird der Giersch bei Rheuma, Gicht und allgemeinen Gelenk- und Gliederschmerzen empfohlen.

Ranunculus ficaria
 Oh ja, das Scharbockskraut! Ganz früh im Jahr wächst schon das Scharbockskraut. Bereits im milden Januar kann man es entdecken. Diese wahre Vitamin C Bombe schmeckt kräftig würzig und säuerlich. Verwendet nur die kleinen Blättchen, diese sind noch sehr zart und geben jedem Dressing oder selbst gezauberten Aufstrich einen fein säuerlichen und pfeffrigen  Geschmack. Volksheilkundlich wird dem Scharbockskraut eine entzündungshemmende und schmerzlinderne Wirkung zugeschrieben. ABER ACHTUNG! 
Das Scharbockskraut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist im eigentlichen Sinne giftig. Deshalb darf das Scharbockskraut nur im jungen Stadium und vor der Blüte geerntet und verzehrt werden!

Scharbockskraut mit gelber Blüte

Das die Brennessel überall im Wald und an den Wegrändern zu finden ist, weiß ja jedes Kind. Aber was für ein Kraftpaket diese Heilpflanze ist wird nicht jedem bewußt sein. Deshalb widme ich der Brennessel einen ganz eigenen Post mit einem ausführlichen Pflanzenportrait. Ihr dürft gespannt sein. nun aber erstmal noch ein Bildchen.

 Brennessel - Urtica diorica
Ich weiß nicht warum aber in unserem Garten wachsen keine Gänseblümchen. Deshalb freue ich mich wenn ich die kleinen zarten Blümchen auf den Wiesen sehe.
Gänseblümchen - Bellis perennis

Das Gänseblümchen hat viele wunderbare Wirkstoffe für eine Frühjahrskur. Vitamine, Schleimstoffe und Bitterstoffe machen das kleine Pflänzchen zu einer ganz großen. Eine Teekur mit dem Gänseblümchen regt den Stoffwechsel an und bringt unseren Organismus wieder in Schwung. Sehr gut hilft das Gänseblümchen als Tee bei Erkältungen und Bronchitis. Auch für die Gesichtspflege leistet das Blümchen hervorragende Dienste.
Ein Teeaufguß kann als Gesichtswasser verwendet werden und entfaltet seine Wirkung bei Hautunreinheiten in der Pubertät und ist erfrischend und juckreizstillend bei angespannter und irritierter Haut.
In meiner Kräuterküche verwende ich das Gänseblümchen im Salat, aufs Butterbrot und mache auch ein Kräutersalz daraus.

Wenn ich beim Spazieren wieder mal die gleiche Runde gehe, schaue immer an bereits bekannten Plätzen nach bestimmten Pflanzen. So erging mir das auch heute.
Ich vermisste den Huflattich mit seinen goldgelben Blüten, welche wie kleine Sonnen ausschauen. Zuerst kommen die Blüten an einem schuppigen grau-braunen Stengel aus dem Waldboden und erst nach der Blüte zeigen sich die hufförmigen Blätter des Huflattichs. Daher auch sein Name. Nun sind unsere Blüten noch nicht aufgegangen. Da muß ich mich noch ein paar Tage gedulden.

Huflattich - Tussilago farfara

Ich war meine Lieblingsrunde schon mehrfach gelaufen in den letzten Wochen aber erst heute hab ich das kleine Duftveilchen entdeckt. Die Farbe und der Duft des Veilchens ist für mich untrennbar mit dem Frühling verbunden.

Duftveilchen - Viola odorata
Pfarrer Kneipp empfahl das Veilchen bei Kopfschmerzen, Husten und Lungenleiden. Zum Gurgeln bei Halsentzündung.

Eine Veilchencreme nach Hildegard v. Bingen soll Hilfe bringen bei Verstauchungen, zur Narbenpflege und als Massageöl im Bereich der 
wohlriechendes Veilchen - Märzveilchen
Stirnhöhle.

Ich sammle die Blüten des Wohlriechenden Veilchens vorallem für einen Blütenessig, für die Dekoration auf Kuchen oder Dessert. Getrocknet verwende ich die winzigen Blütchen für eine Teemischung.



Ich wünsche Euch eine wunderbare duftende Frühlingswoche. 

Pia

2 Kommentare:

  1. Während ich deinen Post las, liebe Pia, musste ich über die Worte der Oma einer Freundin nachdenken: Die Lösung liegt immer vor dem Problem. Und ich dachte auch darüber, wie einfach und wie zugänglich die Gottes Apotheke ist. Und dazu – es kostet nix. Kein Geld. Und andererseits muss man/frau doch investieren und anders investieren. Interesse und Aufmerksamkeit zu schenken, um es wichtig, vielleicht auch Lebenswichtig zu finden und die Wichtigkeit des Unscheinbaren am Wegesrand zu erkennen.
    Und was wir noch von den kleinen lernen können – auch, wenn die nicht gesehen werden, wenn die Leute vorbei gehen und keiner achtet sie und ihre Eigenschaften und ihre Wirkungen, die wachsen trotzdem weiter, die geben nicht auf, die denken nicht: Hat eh keinen Sinn…
    Wie wundervoll ist das! Liebe Pia, hab es sonnig und kuschelig, die Grazyna

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  2. Wie recht Du hast Grazyna. Wenn du einen Garten hast, schau Dich um, welches Heilpflänzchen da so wächst. Mit dieser kleinen Apotheke kannst Du vielen Problemen vorbeugen oder sie gar lösen. Woher wußte das Kräutlein wohl, wo es wachsen sollte? :) Genieße die schönen Tage, sonnige Grüße, Pia.

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