Sonntag, 25. Februar 2018

Arzneipflanze des Jahres 2018




Der Andorn – Marrubium vulgare



In früheren Zeiten waren die Gärten voll von Pflanzen, denen die Menschen heilende Wirkung zugesprochen haben. Gegen jedes Zipperlein gab es ein Pflänzchen mit helfender Wirkung.

Mit der Entwicklung der Medizinpräparate verschwanden die Kräuter aus den Gärten. Verblieben sind meist die mit schönem Duft oder Aussehen. Nur in den Apothekergärten und Klostergärten konnte man sie in ihrer vollständigen Pracht noch erkennen.
In der heutigen Zeit gibt es glücklicherweise botanische Gärten und Anlagen um die fast vergessenen Pflanzen und Kräuter wieder in unser Bewußtsein zu holen.

Deshalb finde ich besonders schön, dass so ein unscheinbares Kräutlein wie der Andorn in diesem Jahr seine Wertschätzung bekommt.



Andorn



Der Andorn trägt nesselartige Blätter und zwischen Mai und August kommen kleine weiße Blüten zum Vorschein. Entlang des Stängels sitzen sie in sogenannten Scheinquirlen.

Der Andorn gehört zur Familie der Lippenblütler und ist trotz seines interessanten Pflanzenaufbaus eher unscheinbar.



 

Aber seine von alters her nachgesagten Heilwirkungen sind beachtlich:


Dem Andorn werden lindernde und heilende Wirkung im Bereich der oberen Atemwege und vor allem des Kehlkopfes zugesprochen.

Das Kraut soll schweiß-und harntreibend wirken, die Magen- Darmfunktion fördern und den Appetit anregen. Dazu verwendet man einen Teeaufguss aus den Pflanzenteilen. Diese enthalten Gerb-und Bitterstoffe, Harze und ätherische Öle. Also ein eher herb bis bitteres Getränk. Dem kann mit etwas Imkerhonig abgeholfen werden.

Auch Hildegard von Bingen hatte ihre guten Erfahrungen mit dem Andornwein beschrieben. Dieser fand Anwendung um hartnäckigen Husten zu lösen. Bei Ohrenleiden empfahl sie Wickel mit einer Abkochung aus Andorn.

Außerdem findet er Anwendung als Tee zur Stärkung der Abwehrkräfte und Dank seiner Bitterstoffe zur Anregung der Gallen- und Lebertätigkeit.



Wer einen Garten besitzt und den Andorn im Beet integrieren möchte, kann ihn mit sonnen liebenden Stauden und mediterranen Kräutern zusammen setzen. Denn der Andorn hatte seine Heimat im Mittelmeerraum und mag mageren Boden.

Die beste Erntezeit ist Juni bis September. Geerntet werden vor allem junge Triebspitzen, Blätter und Blüten.

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